Franzis Wetterstation - Ein Testbericht

von Holger Fritzsch
Ja, es ist nun da, das "MAKER KIT WETTER STATION". Im kleinen Karton , inklusive beschrifteten Metallgehäuse, Batteriemagazin, USB-Programmieradapter und 128-seitigem Handbuch, kommt es daher. Gespannt geht es an den gut dokumentierten Zusammenbau. Außer Lötwerkzeug ist nur ein kleiner Kreuzschlitzschraubendreher der Größe 1 nötig. Letzterer sollte magnetisiert sein, was den Zusammenbau noch weiter erleichtert. Man lötet zuerst die 2 Mikrotaster, dann den Feuchtigkeitssensor, wie beschrieben, den 6er-ISPAdapter und das Batteriemagazin an.
Lieferumfang
Mit den kleinen Schrauben wird die Platine im Metallgehäuse befestigt. Das Ganze macht einen wertigen, nahezu professionellen Eindruck. Die Rückwand lässt man erst mal noch ab. So ist es für die ersten Erkundungen einfacher. Jetzt ist der Zeitpunkt der ersten Probe gekommen. Nur schnell noch 2* R6 einlegen. Und ,Voila, es erscheint das "myweather"-Programm. Temperatur, Luftdruck und Prognose erscheinen auf dem LCD. Es ist geschafft!
Zugegebener Maßen liegt der Preis über dem einer käuflichen Wetterstation. Dafür bekommt man aber ein Stück Hightech, ein vollwertiges Entwicklungs-Board für Grafik- und Klimaanwendungen. Schon der Luftdruck (HP03S)- und Feuchtigkeitssensor (HR202L), eine SMD-bestückte Platine und ein stromsparendes LCD (ST7565) haben halt ihren Preis.
Die Platine
Das verständlich geschriebene Handbuch erklärt auf einfache Weise, nach dem Kapitel Editor- Bedienung, die einzelnen Sensoren. Es folgt ein Exkurs in die Physik, Meteorologie und Wolkenkunde. Das ist Wissensvermittlung pur! Vieles stammt noch aus Schülertagen, aber die sind nun auch schon ein paar Tage her. Für Erweiterungen kommt man an die Schnittstellen per I2C-Bus heran. Damit sind andere Sensoren oder z. B. der Gewitterwarner, auch vom Franzis-Verlag, anschließbar. Damit wäre die Komplexität der Vorhersagen noch umfassender. Die Installation des mitgelieferten USBasp- Programmieradapter ist ohne Probleme möglich. Selbst der Anschluss andere Programmer, z.B. "MySmart- USB- light- Programmer" ist per 6- poliger ISP- Verbindung möglich.
Ab dem Kapitel 10 geht es dann so richtig zur Sache. Nach der Installation der Bascom-IDE kann man nach Erprobung der Samples auch eigene Ideen umsetzen. Begrenzt wird das nur durch eigenen Fähigkeiten oder den Systemspeicher. Ein Bascom-Programmierkurs ist ja ebenfalls enthalten.
Mir gefällt, wie einfach man eine Anzeige auf das Display "zaubern" kann. Das liegt zum einem an der umfangreichen API-Programmierung des Autors Thomas Baum und zum anderen an der Komplexität von Bascom. Abgerundet wird die ganze Sache durch das Spiel „Rettet Rudi“. Als „Erholung“ quasi.
Die Anwendung, Höhenmessung per Luftdruck, ist eine tolle Anwendung, damit kann es die Station auch mal in den Wanderrucksack schaffen! Der Autor stellt auf der Projektseite (http://tiny.systems/Wetterstation) sämtliche Apps und die Firmware als Download zur Verfügung. Es werden auch kleine Bonusprogramme veröffentlicht. Ein Blick auf die Seite lohnt immer.
Die Wetterstation im Gehäuse
Eines funktioniert mit dem Gerät (noch?) nicht, die Möglichkeit das Wetter zu beeinflussen. Aus meiner Sicht, eine absolute Kaufempfehlung und sollten Sie es nicht geschenkt bekommen, so schenken sie es sich halt selbst. Es lohnt sich!
Links und Referenzen: